Kreisläufe messen und bewerten ist gar nicht so einfach. Am Event wurde klar, dass es durchaus Methoden und Indikatoren gibt. Diese sind aber entweder zu komplex oder zu simpel und eine Mess- und Bewertungsweise kann nicht alle Bedürfnisse abdecken.

Unternehmen bringen die Kreislaufwirtschaft voran

Zurzeit kann theoretisch jede:r behaupten, seine oder ihre Produkte seien kreislauffähig. Dieser Umstand kann in Werbekampagnen genutzt werden, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Ob sich Recycling umsetzen lässt und unter dem Strich tatsächlich ein Nutzen für die Umwelt entsteht, ist dabei manchmal sekundär. Nicht so für eine handvoll Pionierunternehmen, die diesbezüglich laufend Verbesserungen vorzuweisen haben und die durchaus dokumentieren wollen, wie und in welchem Mass es ihnen gelingt, Material im Kreislauf zu halten und in wie weit sie auf dem Pfad der Nachhaltigkeit sind. Diese Unternehmen suchen intensiv nach Indikatoren, Messweisen und Bewertungsmethoden, mit denen sie sich anhand solider Zahlen mit anderen messen können.

Rund 40 Fachpersonen aus Forschung, von Start-ups, KMUs und grösseren Unternehmen kamen im Dispo-Areal in Biel zusammen. Die ehemalige Fabrikhalle bot eine ideale Umgebung für die Gruppendiskussionen, Vorträge und den persönlichen Austausch, sind doch alle Einrichtungsgegenstände und das Gebäude selbst «reused», sprich in einer zweiten Nutzung. Die Mehrfachnutzung ist ein wichtiges Element der Kreislaufwirtschaft. Den Teilnehmenden ging es jedoch nicht nur ums Netzwerken, sondern auch darum, eine für Unternehmen geeignete Messweise der Kreislaufwirtschaft zu finden. Die Methode sollte es einerseits erlauben in der Unternehmenskommunikation bzw. der Nachhaltigkeitsberichterstattung auf verständliche Art auszuweisen, dass Fortschritte erzielt wurden. Andererseits sollte sie interne Kennzahlen fürs Management liefern, die auch die Materialmengen und Umweltrelevanz der Ströme aufzeigen.

Der Austausch zwischen Forschenden und Wirtschaftsvertreter:innen war sehr angeregt, beide Seite zeigten grosses Interesse an den Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Anwendung. Damit konnten wir als Organisatorin den Start eines sogenannten Innovations-Ökosystems einleiten. Die Veranstaltung wurde von Innosuisse finanziell unterstützt. Umsetzungspartner waren SAQCircular Globe und SHIFT Switzerland.