gesunde Böden
Wir geben gesunden Böden Raum
Unsere Vision ist eine nachhaltige Schweiz. Dafür müssen wir besser auf unsere Böden achten, denn sie sind für uns überlebenswichtig: Sie versorgen uns mit Nahrung, reinigen Trinkwasser, schützen uns vor Naturgefahren und speichern CO₂. Obwohl wir all das wissen, verlieren wir täglich Böden – durch Versiegelung und Verschmutzung. Wir engagieren uns seit über zehn Jahren dafür, dass die Schweiz ihre gesunden Böden besser erhält. Sind Sie dabei?

Wir arbeiten mit öffentlichen Stellen, Verbänden und der Politik zusammen, um gesunde Böden zu bewahren. Zusammen mit unseren Partnern entwickeln wir praxistaugliche Lösungen und geben Böden in verschiedenen Kontexten eine Stimme. Schweizer Böden spielen in vielen Bereichen eine wichtige Rolle: Landwirtschaft, Siedlungsbau, Landschaft, Industrie, Energie- und Ressourcengewinnung, Abfalllagerung, Infrastruktur, Freizeit und Naturschutz. Für all das braucht es Land – all das beeinträchtigt Böden.

Diese unterschiedlichen Interessen, aber auch die verschiedenen Sichtweisen auf unsere Böden bringen wir zusammen, in dem wir Raum für Dialog schaffen und neue Netzwerke bilden. Wir vermitteln zwischen der West- und der Deutschschweiz, bauen Brücken zwischen Forschung und Praxis. Unser Wissen teilen wir mit denen, die davon profitieren, und stellen es der Allgemeinheit zur Verfügung.
Die Lösungen testen wir in Form von Instrumenten und Massnahmen in Schweizer Gemeinden, Regionen und Kantonen. Anschliessend leiten wir Empfehlungen für die öffentliche Verwaltung, Forschung, Verbände und Politik ab.
Unsere Wirkung
Dank unserer Unterstützung weiss die Région Morges, welche ihrer Böden welche Leistungen erbringen, und der Kanton Freiburg kann den Bau seines neuen Gesundheitszentrums bodenschonend umsetzen. Unser Plädoyer für gesunde Böden hat bis ins Parlament gewirkt. Seit 2021 engagieren wir uns in der Partnerschaft Böden mit Behörden und Organisationen aus Landwirtschaft, Umwelt, Raumplanung sowie Wissenschaft für eine Sensibilisierung. In diesem Zusammenhang haben wir auch schon öffentlichkeitswirksam Unterhosen vergraben.
Bodenstrategie Schweiz
Unsere Aktivitäten fügen sich perfekt in die Bodenstrategie Schweiz ein. Der Bund hat 2020 mit der Strategie eine gute Grundlage geschaffen, Böden und deren Funktionen in der Schweiz besser zu erhalten. Um die Ziele erreichen zu können, fehlt es aber noch immer an Grundlegendem: Instrumente im Schnittbereich zwischen Raumplanung und Bodenschutz, verständliche Informationen zum Thema und Vernetzung relevanter Akteure.
Die Ziele der Bodenstrategie Schweiz sind:
• weniger Boden verbrauchen
• Bodenverbrauch basierend auf einer Gesamtsicht lenken
• Boden vor schädlichen Belastungen schützen
• degradierte Böden wiederherstellen
• Wahrnehmung von Wert und Empfindlichkeit des Bodens verbessern
• Internationales Engagement stärken
unsere Projekte
mehr Informationen zu Böden
Schweizer Böden stehen unter Druck
Die Schweiz verliert pro Sekunde einen halben Quadratmeter Boden durch Versiegelung (quantitativer Verlust). Zudem werden unsere Böden verschmutzt und verdichtet, erodieren und verlieren organische Substanz (qualitativer Verlust). Weder das gestärkte Raumplanungsgesetz noch die Bodenstrategie konnten diese negativen Entwicklungen bisher aufhalten. Damit in der Schweiz Böden nachhaltiger genutzt werden, müssen die existierenden Grundlagen kohärent angewendet werden. Ausserdem fehlen nach wie vor Informationen zum Zustand. Auch die Artenvielfalt der Bodenlebewesen ist in ihrer Gesamtheit noch gar nicht bekannt.
Der Boden ist voller Leben
In einem Quadratmeter Boden leben mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde: Bakterien, Pilze, Springschwänze – und natürlich Regenwürmer (Habitatsfunktion). Diese kleinen Tierchen setzen Nährstoffe um, in dem sie organisches Material (z. B. tote Pflanzen und Tiere) zersetzen und so für andere nutzbar machen. Ausserdem stabilisieren sie die Bodenstruktur, verbessern die Speicherkapazität für Wasser und fördern das Pflanzenwachstum. Sie nehmen Stoffe auf (z. B. CO₂), lassen sie wieder frei, bauen Schadstoffe ab und unterstützen Pflanzen bei der Abwehr von Krankheiten.
Bodenfunktionen: Was Böden für uns leisten
Nebst dem Lebensraum erfüllen Böden weitere Funktionen: Böden versorgen uns Menschen, Tiere und Pflanzen mit Nahrung (Produktionsfunktion). Zudem regulieren sie Kreisläufe: Wasser, Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor, Energie, … (Regulierungsfunktion). Sie speichern, wandeln um, filtern und puffern. Böden können zwei- bis dreimal so viel Kohlenstoff speichern wie die Atmosphäre. Bei Extremereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen können Böden die Umgebungsluft kühlen, Wasser über eine lange Zeit speichern und dafür sorgen, dass Starkregen schnell abfliesst.
Habitats-, Produktions- und Regulierungsfunktion werden als ökologischen Bodenfunktionen bezeichnet.
Gesunde Böden = Böden mit Qualität
Böden erbringen Leistungen, die für Mensch und Umwelt überlebenswichtig sind. Aber nur gesunde Böden können diese Funktionen erfüllen. Es hängt von seinen Eigenschaften ab: Textur, Struktur, Porosität etc. Der Grad der ökologischen Funktionsfähigkeit (Habitat, Produktion, Regulierung) wird auch Bodenqualität genannt. Böden sind also gesund, wenn sie in einem guten chemischem, biologischem und physikalischem Zustand sind, so dass sie dauerhaft möglichst viel der Ökosystemdienstleistungen erbringen können.
Durabilitas: Pioniere nachhaltiger Bodennutzung in der Schweiz
Wir sind eine der ersten Organisationen in der Schweiz, die Instrumente für eine nachhaltige Bodennutzung analysiert und testet. Unsere wissenschaftliche Grundlagenarbeit erlaubte es uns, parallel zum Nationalen Forschungsprogramm 68 «Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden» das Instrument des Bodenqualitätsindexes als ein praxistaugliches Werkzeug zu identifizieren. Zudem arbeiten wir seit Anfang an daran, spezifische Akteure für Böden zu sensibilisieren.
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